Untere Lobau: Hochwasser am 19. Juli 2021

Am 19. Juli 2021 schwappte die Spitze einer Hochwasserwelle an Wien vorbei die Donau hinunter und durch den Schönauer Schlitz die Untere Lobau hinauf. Eine Bildergalerie von einem Ausflug zur Mühlleitner Furt, zur Gänshaufentraverse und zum Schönauer Wasser.

Von der Dimension her war es ein 5-jährliches Hochwasser – faktisch aber das stärkste seit dem 6. Juni 2013: der Donaupegel bei Wildungsmauer stieg auf 679 cm, vor acht Jahren waren es mit 885 cm noch zwei Meter mehr. Die Prognose einen Tag davor war fast auf den Zentimeter genau korrekt (siehe Grafik rechts). (Quelle: Wasserstandsnachrichten Niederösterreich, Pegel Wildungsmauer) Darauf hatte ich spekuliert und einen Ausflug in die Untere Lobau eingeplant – 30 cm oder vielleicht auch bloß 20 cm mehr, und der Plan wäre buchstäblich ins Wasser gefallen. Nachfolgend eine kleine Bildergalerie (Videostills) mit näheren Informationen in den Bildtexten, wobei ich um Nachsicht für meine teils mangelhaften zoologischen Kenntnisse ersuche …

Vorweg noch eines: Die Freude über das viele Wasser in der von Verlandung bedrohten Unteren Lobau darf nicht über die Schattenseiten dieses Phänomens hinwegtäuschen (einmal abgesehen vom Plastikmüll, den es auch bei jedem Hochwasser in die Au hineinträgt). Mit einem natürlichen Hochwasser, das Sedimente ablagert und wegräumt und für eine auentypische Dynamik sorgt, hat diese Flutung nichts gemein. Das Donauhochwasser dringt ja durch den Schönauer Schlitz, eine Öffnung im Marchfeldschutzdamm, von unten her in die Au. Die Kraft des rückgestauten Wassers ist viel geringer, und bei jedem Donauhochwasser bleiben große Mengen von Schwemmstoffen zurück, vor allem unterhalb der Schönauer Traverse und im Schönauer Wasser unterhalb der Schwadorfer Furt, die zur fortschreitenden Verlandung beitragen. Mehr dazu siehe
Der „Schönauer Schlitz“ – die letzte Verbindung zur Donau
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